Museum für Kommunikation in Berlin am 15. Oktober 2023
In Berlin gibt es viele Gebäude aus der Kaiserzeit, die als Museen konzipiert waren oder heute zu Museen umgestaltet sind. Das „Museum für Kommunikation“ in Berlin schlägt sie alle. Bereits bei seinem Bau im Jahre 1872 wurde es als Postmuseum errichtet und ist damit das älteste Postmuseum der Welt.
Aber nicht nur die darauf abzielende symbolische Architektur des Gebäudes hat den OV Berlin-Brandenburg im Herbst 2023 bei einer Führung fasziniert. Von den ersten Zeugnissen menschlicher Kommunikation bis zur digitalen Vernetzung – das Museum präsentiert 40.000 Jahre Kommunikationsgeschichte. Für jedes Alter wird auch interaktiv etwas geboten - Briefe mit der Rohrpost verschicken? Kein Problem! Nach Hamburg morsen? Gerne doch!
Und wenn man schon erschöpft ist von den vielen Eindrücken und auch Erinnerungen an die eigene Vergangenheit, dann wartet als Aufputschmittel die „Schatzkammer“. In geheimnisvoll gestalteter Atmosphäre gibt es 17 legendäre, kostbare und auch kuriose Exponate und ihre Geschichten. Wie z.B. der erste Telefonapparat von Philipp Reis, der mit den Kosmonauten ins All gereiste „Kosmos-Stempel“ und die berühmteste Briefmarke der Welt, die Blaue Mauritius.
Zum Abschluss kam auch die zwischenmenschliche Kommunikation nicht zu kurz.
Alexander-Haus am 02. Juli 2023
Eine Veranstaltung der anderen Art war der Besuch des „Alexander-Hauses“ in Potsdam - ein Ort, in dem sich deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts wie in einem Brennglas fokussiert. Malerisch am Groß Glienicker See gelegen, ist es auch literarisch verewigt durch einen Nachfahren der ehemaligen jüdischen Besitzer in „Sommerhaus am See“ von Thomas Harding. Vor dem endgültigen Zerfall durch eine Bürgerinitiative gerettet, wird es heute zu einer Stätte für Bildung und Versöhnung entwickelt.
1927 hatte Dr. Alfred Alexander, Präsident der Berliner Ärztekammer das Grundstück gepachtet und das erste Wochenendhaus in Groß Glienicke gebaut. Es war ein Refugium für seine Familie vom Berliner Leben. Vom NSDAP-Mitglied und Komponist Will Meisel durch die Flucht der Alexanders übernommen, bot das Haus seiner Familie dann Zuflucht im Krieg. Nach der Teilung Deutschlands lag es in der DDR, direkt an der Grenze. Wieder wurde es zur Zuflucht für Familien. Sie sahen, wie am Gartenende die Mauer gebaut wurde und wie sie fiel.
Nicht nur die Historie des Hauses ist sehr spannend. Nicht zuletzt der Einsatz einer Wärmepumpe – im politischen Klimaschutz-Diskurs gerade heiß debattiert - bereits in den Dreizigern des letzten Jahrhunderts ist nur eine der vielen kleinen und großen Überraschungen in der Architektur.
7-Seen-Rundfahrt am 04. Juni 2023
Die 7-Seen-Rundfahrt mit Start und Ziel am Großen Wannsee war der Entspannung und dem Austausch mit Bundesgeschwistern, Partnern und gerade aus Kolumbien zurückgekehrtem Anhang gewidmet. Auch die (Ufer)Natur und die vielen schönen und historisch bedeutsamen Gebäude machten die Fahrt sehr kurzweilig. Gut, wenn dann noch dort wohnende Bundesgeschwister schöne Geschichten über die Gegend erzählen können.
Führung zur Geschichte und Gegenwart durch die Hasenheide am 16. April 2023
Unsere „Jubiläumsveranstaltung“ zur 20jährigen (Wieder)Gründung des OV Berlin-Brandenburg begingen wir Corona-bedingt mit einem Jahr Verspätung. Der Ort – die Hasenheide – ist seit über 200 Jahren ein Seismograf für gesellschaftliche Entwicklungen – gute, wie schlechte. Über den ganzen Park verstreut finden sich Orte des Miteinanders (Volksfeste; Bau eines Hindutempels; die „Neue Welt“ als Vergnügungsgebäude, aber auch Ort von politischen Kundgebungen), Mahnzeichen gegen Gewalt (Protest gegen den Überfall auf die Ukraine; Gedenken an Mord an einem Polizisten) und Zeichen des Wandels (botanischer Umbau, um den Park resilienter gegen den Klimawandel zu machen; ehemalige Brauerei, jetzt Kulturwerkstatt). Unser Führer Reinhold Steinle, ein berlinisierter Schwabe, verstand es prächtig, uns mit vielen weiteren Anekdoten einen kurzweiligen Aprilsonntag bei bestem Wetter zu gestalten.
Natürlich durfte auch ein Besuch am Denkmal für Friedrich Jahn nicht fehlen. Die Linke im Bezirk will es abreißen wegen Jahns antisemitischer Einstellung. Ob damit der Antisemitismus auch verschwindet? Oder wäre eine Auseinandersetzung mit Erklärungstafeln, die zum Nachdenken anregen, nicht doch sinnvoller? Wie gut, dass wenigstens die sog. Jahn-Eiche nicht auch noch gefällt werden soll. Sie stand aber auch schon lange, bevor Jahn diesen Park für seine Ideen auswählte.