Ortsspaziergang Friedrichshagen-Müggelsee am 04. Oktober 2020

Im Freien und bei schönstem Sonnenschein – im Herbst 2020 wohl die einzigen Rahmenbedingungen, die ein verantwortbares Treffen im Ortsverband ermöglichten. So passte es hervorragend, dass unsere Bundesgeschwister Ursula und Axel Sauerteig Anfang Oktober den OV Berlin bei einem Ortsspaziergang durch den Berliner Stadtteil Köpenick-Friedrichshagen führten.

 

Mit Wissen, Witz und Anekdoten zur Genese und Entwicklung von Friedrichshagen unterhielten unsere Bundesgeschwister die Gruppe über mehrere Stunden. Bis heute kann man die unterschiedlichen historischen Phasen von über 250 Jahren Bebauung erkennen. So zeugt die noch in Betrieb befindliche Gaststätte „Die Spindel“ von 1755 von den Ursprüngen. Friedrich der Zweiten versuchte, hier Spinner aus Böhmen anzusiedeln. Einige typische Wohnhäuser sind noch vorhanden. Doch schon damals versagte staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik. Erst als Mitte des 19. Jhd. die Eisenbahn aus dem ursprünglichen Berlin bis nach Friedrichshagen gebaut wurde, nahm der Ort einen schnellen Aufschwung. Die erste Gentrifzierung durch das Bürgertum machte es möglich, typische Bürgerhäuser und später ein Luftkurort entstanden. DDR-Plattenbauten und moderne Architektur ergänzen diesen Architektur-Mix eines wirklich sehenswerten Stadtteiles.

 

Um die Wende vom 19. zum 20 Jhd. entstand dann auch der „Friedrichshagener Dichterkreis“ mit Gerhart Hauptmann als seinem bekanntesten Mitglied. Heute erinnert in Friedrichshagen vor allem das gleichnamige Gymnasium an diesen bekannten Schriftsteller. Als Lehrerin an dieser Schule beschäftigt, gab uns Ursula Sauerteig einen schönen Einblick in seine wechselvolle Geschichte und in die Probleme, die bei einem denkmalgeschützten Gebäude auftauchen, wenn umgebaut werden muss. Außerdem war es in passender Ort, um den Geburtstag von Bundesbruder Andreas Ewig mit Schampus und Twix zu feiern.

  

Der rundum gelungene Nachmittag wurde dann am nahegelegenen Müggelsee bei Speis und Trank abgerundet.

OV-Auftaktstammtisch im „Wilhelm Hoeck“ am 06. März 2020

Anfang März führten wir unseren ersten OV-Stammtisch für 2020 durch. Dafür hatten wir uns ein schönes und traditionsreiches Ambiente ausgesucht - die Wilhelm Hoeck-Gaststätte von 1892 mit ihrem original erhaltenen mit Holz und Spiegeln getäfelten Schankraum.

 

Munter wurde sich über die großen und kleinen Ereignisse in der Welt ausgetauscht. Wir rätselten dicht gedrängt an den Tischen natürlich über die Folgen des Corona-Virus, aber keine Prognose erreichte auch nur annähernd die späteren Auswirkungen. Vielleicht war es auch die Umgebung, die allen Widrigkeiten in ihrer Geschichte getrotzt hat, die uns immer noch zuversichtlich stimmte.

  

Als wir am späten Abend aufbrachen, hätte sicherlich keiner vermutet, dass dies das erste und bis Oktober letzte Treffen des OV in 2020 sein sollte. Eine Woche später erklärte die WHO die Epidemie zur Pandemie.